(K)ein Plädoyer für online-Unterricht
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Die Headline sagt es schon: Es gibt sowohl Pro als auch Contra. Allzu oft wird es aber recht einseitig diskutiert und dann steckt didaktische Ideologie dahinter - auf der Lerner- wie der Lehrerseite.
„Machen Sie da auch solches Onlinezeug?“, fragte mich kürzlich eine Weiterbildungs-Interessentin. Meine Frage, warum sie das so negativ anspricht, beantwortete sie damit, dass sie den Kurs (Wirtschaftsfachwirt) dann nicht buchen würde.
Ob Webinar oder blended learning oder andere netzgestützte Verfahren interessierte überhaupt nicht. Eigene Erfahrungen mit online-Lernen hatte sie noch nicht. Trotzdem lehnte sie es kategorisch ab. Bekannte hatten ihr berichtet, dass das nicht gut sei, und selbst konnte sie sich nicht vorstellen, wie das gehen könnte.
Online wird von Interessenten für Weiterbildung nicht proaktiv angefragt.
Von Lehrenden wird vor allem angeführt, dass im online-Unterricht kein ausreichender persönlicher Kontakt mit den Lernenden bestünde.
Online-Unterricht ist kein Hexenwerk, mit dem besserer oder schnellerer Lernerfolg erzielt werden könnten. Will man davon überzeugen, wird es ideologisch und führt in Grabenkämpfe. Nach meiner persönlichen Überzeugung würde das aber auch nicht stimmen. Es ist mit diesem Lehr- und/oder Lernmittel so wie mit jedem anderen auch. Von Lehrenden und Lernenden wird es meist kritisiert. Es gab bisher auch kein ideales – von allen geschätztes - Lehrbuch, keine idealen audio-visuellen Lernmittel oder andere im Lernprozess eingesetzten Unterrichtsmaterialen und Anschauungsmittel. Was neu oder noch eher unbekannt ist, wird eben meist erst einmal abgelehnt oder wenigstens kritisch hinterfragt.In der Diskussion um online-Unterricht wird – aus meiner Sicht - viel zu sehr das Pro und Contra oder „Was ist besser für den Lernerfolg“ reflektiert ohne dabei zu betrachten, dass online eben Möglichkeiten eröffnet, die im Wahrnehmen der Bildung überhaupt liegen. Und da hat Präsenzlernen ohne Zweifel seine Grenzen.
Sehr dazu zu empfehlen: Der Einsatz von digitalen Medien in der Erwachsenenbildung von Gaby Filzmoser (https://gabyfilzmoser.wordpress.com/).